Auf Spurensuche
Jahrgang 10 auf Spurensuche
Am 18.04.2023 begab sich Jahrgang 10 auf Spurensuche nach Schicksalen Goslarer Familien jüdischen Glaubens während der NS-Zeit. Der Geschichts-WPK der Adolf-Grimme-Gesamtschule (AGG) unter Leitung seiner Lehrerin Frau Rehse führte unsere SchülerInnen entlang verschiedener Stationen durch Goslar. Die SchülerInnen der AGG haben im Rahmen ihres WPK‘s intensive Recherchen zu verschiedenen Goslarer Familien jüdischen Glaubens betrieben, die Ergebnisse geordnet und bringen diese nun auf eindrucksvolle Weise interessierten Gruppen auf einer Stadtführung näher.
Auch wir konnten von dem fundierten Wissen der AGG SchülerInnen profitieren - wir konnten u.a. an den ehemaligen Wohn- und Arbeitsstätten in die Schicksale der ehemaligen jüdischen Goslarer Familien Hochberg, Lebach, Jacob, Levy, Rosenkranz und Heilbrunn eintauchen und waren vom unsäglichen Schrecken und den Grausamkeiten, die diesen Familien in Goslar widerfahren sind, tief bewegt. Seien es die Drangsalierungen, denen jüdische Kinder auf dem Schulweg oder in ihrer Schule ausgesetzt waren oder seien es die Misshandlungen, die der jüdische Kaufmann Selmar Hochberg in seiner Wohnung in der Petersilienstraße erfahren musste, an denen er zwei Tage darauf verstarb.
Der AGG WPK führte uns dann entlang des Pressehauses der Goslarschen Zeitung, an dessen Platz früher die Goslarer Synagoge stand, zum ehemaligen Standort des „Judenhauses“, in dem die letzten 10 jüdischen Bürger vor ihrer Deportation auf engstem Raum zusammenleben mussten. Heute ist dieser Ort eine Gedenkstätte (leider ist die Tafel gerade nicht vor Ort, da sie restauriert wird). Die AGG-SchülerInnen hatten Rosen organisiert, die sie an uns verteilten und die wir zum Gedenken an die Goslarer Opfer des Holocaust an der Gedenkstätte niederlegen durften. Nach einer Schweigeminute machten wir uns auf den Weg zu unserer letzten Station - dem jüdischen Friedhof. Dort erfuhren wir von einigen jüdischen Bräuchen und hatten die Gelegenheit, die letzten Ruhestätten einiger der Familien, die wir auf unserer Führung kennengelernt haben, zu besuchen.
Nach 1,5 Stunden ging eine eindrucksvolle und bewegende Stadtführung zu Ende, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird!
Ein ganz herzliches Dankeschön an den Geschichts-WPK der AGG und Frau Rehse.